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Obwohl Caprilli den "Vorwärts"-Sitz
für das Springen erfand, hat er niemals Reitern geraten,
ihren Sattel weiter nach vorne zu legen. Es war nur eine Körperposition,
die nur dazu gebraucht wurde, dem Pferd im richtigen Moment
zu helfen, leichter zu springen. Es hatte nichts mit der Balance
des Pferdes zu tun. Seine Angaben waren deutlich: Der Sattel
sollte ausreichend weit entfernt von den sich bewegenden Schultern
des Pferdes liegen. Der Ausdruck "Vorwärtssitz"
war eine unglückliche Fehlbezeichnung.
Die Sattler reagierten auf den fehlgeleiteten
Wunsch der Reiter, nach vorne zu kommen, um "dem Pferd
zu helfen" und gurteten die Sättel so, dass sie an
oder auf den Schultern lagen. Wie ich Ihnen später noch
erklären werde, hilft es dem Pferd nicht, so nah wie möglich
am Widerrist zu sitzen, es behindert es.
Dressursättel wurden vom Strom ergriffen
und mitgerissen. In dem Streben nach einem engen Sitz und danach,
den Reiter näher an den Pferderücken zu bringen, wurden
die Trachten der Dressursättel ebenfalls verkleinert, und
das gewichtstragende Areal auf kritische Weise reduziert. Dies
bewirkte oft eine Brückenbildung auf dem Rücken und
brachte übermäßiges Gewicht auf die Gabel und
die Enden der Trachten. |
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Dressurpferde, die die Freiheit
brauchen, die der Komfort einer großen, gewichtstragenden
Oberfläche bietet, führen ihre Gänge flüssig
vor. Die Veränderung des Satteldesigns garantierte, daß
die Gabel bei vielen Pferden den Trapezmuskel unterhalb des
Widerrists kneifen würde. Dies bewirkte das automatische
Senken des Rückens. Seitdem waren Reiter gezwungen, viel
zuviel Zeit damit aufzuwenden, ein Pferd auf den Höhepunkt
seiner Karriere zu bringen, einfach, weil sie und ihre Pferde
gegen den natürlichen Reflex eines Pferdes arbeiteten,
den Rücken hohl zu machen, wenn etwas in die Basis des
Widerrists kneift.
Noch trauriger ist die Tatsache, dass
viele Reiter und Lehrer zu fragen vergaßen, wie ihre Sättel
denn dazu kamen, so entwickelt zu werden, noch fragten sie,
ob sie wirklich so funktionieren.
Wer läßt diese verhängnisvolle
Entwicklung voranschreiten? Wir Reiter! Viele Sattler haben
niemals auf einem Pferd gesessen. Noch weniger Sattelbaumbauer
haben überhaupt eine Verbindung zu Pferden. Sie führen
blind die Änderungen aus, die die Reiter vorschlagen. Sie
bauen, was sich im Moment verkaufen läßt, ohne Blick
darauf, was es dem Pferd antut |
Etwas zum Nachdenken:
Großmutters Schmorbraten
Bevor wir unseren
Satteltyp verteidigen, erinnern wir uns dran, dass diese Situation viel
mit einem alten Schmorbraten zu tun hat. Haben Sie jemals die
Geschichte von der Frau gehört, die die Enden eines Schmorbratens
abschnitt, bevor sie Ihn briet? Als man sie fragte, antwortete sie, auf
diese Weise hätte es Ihre Mutter schon immer gemacht. Als man Ihre
Mutter fragte, gab diese an, die Großmutter hätte dieses
immer getan. Und als man die Großmutter im Altersheim befragte,
war die Antwort, dass Ihre Pfanne zu klein gewesen war und sie immer
die Enden des Bratens abschneiden mußte, damit er
hineinpaßte. Diese Geschichte ist analog zu den Sätteln, die
wir heute benutzen. Wenn wir nicht hinterfragen, werden Fehler einfach
weitergereicht oder manchmal sogar noch zu größeren Fehlern.
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