7 wichtige Gründe,
warum traditionelle Sättel auf Pferderücken verheerende
Schäden anrichten können
Bevor ich beginne und den Europäischen
Sattel verbal auseinandernehme, lassen Sie mich Sattler und
Baumhersteller dadurch verteidigen, indem ich sage, daß
sie die Sättel genau so produziert haben, wie wir Reiter
es von ihnen verlangt haben. Ich glaube nicht, daß Massenhersteller
Ihre Hände aneinanderreiben und kichern, während sie
mit rotglühenden Augen versuchen, eine neue diabolische
Foltereinrichtung zu erfinden. Aber ich bin überzeugt,
daß mit Kooperation, Weitergabe von Wissen und ständiger
Forschung an der Biomechanik der Pferde, ein Sattel entwickelt
werden kann, dem wir alle zu unserem eigenen Wohl vertrauen
können, daß er nicht die Bequemlichkeit des Pferdes
einschränken wird.
1. Europäische Sättel
haben eine zu kleine, gewichtsverteilende Fläche, die zu
viel Pfunde pro Quadratzoll ergibt. Dies bewirkt Druckstellen
und Schäden.
Eine Studie von 1930, die im Medizinischen
Journal Australiens veröffentlicht wurde, beweist, daß
die menschliche Haut und darunterliegende Schichten nicht mehr
Druck als 1,25 bis 1,5 Pfund auf einen Quadratzoll (6,45 cm²)
verträgt, bevor sie geschädigt wird, abhänging
vom Blutdruck des einzelnen. Obwohl ich nichts von ähnlichen
Studien bei Pferden weiß, kann man doch einen Vergleich
ziehen.
Wir verwenden eine Formel, die in der
Ausgabe des Equus Magazines vom September 1978 vorgestellt wurde.
Mit dieser Formel können Sie abschätzen, ob der Durchschnitts-Vielseitigkeitssattel
auf den Kissen eine gewichtsverteilende Fläche hat, die
groß genug ist, um die Pfunde per Quadratzoll unter dem
Maximum von 1,5 Pfund zu halten.
Die Kontaktfläche eines 17-Inch Vielseitigkeitssattels
hat etwa 68 Quadratzoll (438,6 cm²). Die Oberfläche
bezieht sich hier auf die tatsächliche Kontaktfläche,
die Trachten können breiter sein, aber die abgerundeten
Kanten tragen kein Gewicht. Nehmen wir an, es gibt einen perfekt
bündigen Kontakt mit dem Pferderücken, und der Reiter
läßt sein Gewicht im Sattel (und nicht in den Steigbügeln,
was sein Gewicht auf die starre Gabel des Sattels konzentrieren
würde). Dies sind ziemlich großzügige Schätzungen,
die wir machen, aber wir wollen im Zweifelsfall zugunsten des
Englisch-Sattels entscheiden.
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Der
Springsattel links hat eine viel kleinere gewichtstragende
Oberfläche als sein Gegenpart auf der rechten
Seite, ein 80 Jahre alter deutscher Militärsattel.
Die Enden der Seitenteile des deutschen Sattels
sind gut- unter dem Baum und hinten - erweitert mittels
Kissen, die gut gepolstert sind. |
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Das Reitergewicht erhöht sich auf
280 Pfund am Ende der Abwärtsphase der Bewegung. Nun teilen
Sie die 280 Pfund durch die zur Verfügung stehende gewichtstragende
Fläche, 68 Quadratzoll. Das Ergebnis: 4,12 Pfund per Quadratzoll,
fast dreimal so viel wie das 1,5- Pfund-Limit. (140 x 2
= 280; 280 : 68 = 4.12)
Wir haben einen gut angepaßten Europäischen Sattel, der
nicht genügend Kontaktoberfläche hat, um das
durchschnittliche Reitergewicht zu verlagern. Folglich ist die
Druckbelastung pro Quadratzoll weit über dem zulässigen Level.
Denken Sie darüber einen Moment nach:
Ein leichter Piekser mit einem dünnen Nagel wird oft benutzt,
um "Trick"-Pferden das Zählen beizubringen, indem
sie scharren oder Ihren Kopf für "ja" oder "nein"
zu schütteln, sich zu verneigen oder hinzulegen. Welch
regelrechte Berge müssen wir Reiter überwinden, nur
um unseren Pferden beizubringen, sich lang und tief zu strecken,
gerade anzuhalten, viel weniger als zum Piaffieren - im Angesicht
der Tatsache, daß, egal wie gut wir unsere Pferde satteln,
sie unter zuviel Gewicht pro Quadratzoll leiden.
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