7. Neupolstern hilft in der Regel
nicht
Reitern wird oft empfohlen, ihre Sättel
einmal im Jahr aufpolstern zu lassen. Ungefähr so wie beim Ölwechsel
alle 7.500 km. Aber dies kann ein schlechter Rat sein. Dies ist nur
empfehlenswert, wenn das Pferd während des Aufpolsterns dabei
ist und Reiter und Sattel auf dem Pferderücken plaziert werden,
um Maß zu nehmen während des Vorgangs. Und es ist auch
nur ratsam, wenn ein Problem mit der Paßform des Sattels vorliegt
und nur wenn Aufpolstern helfen kann. Da gibt es eine Menge "wenns".
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Ein
flaches Kissen bietet eine größere gewichtsverteilende
Fläche als ein überfülltes Kissen,
wie es heute populär bei Modellen mit tiefem
Sitz ist. |
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Sie können
die Polsterung Ihres Sattels untersuchen, indem
Sie den Sattel umdrehen und die Polsterung gleichzeitig
mit den Fingern von vorne nach hinten abtasten.
Sie werden schnell irgendwelche Klumpen fühlen,
aber zu Ihrer Überraschung werden Sie merken,
daß ein Kissen dicker als die andere ist!
Dies ist manchmal der Grund, daß manche Reiter
denken, daß sich einer Ihrer Steigbügelriemen
gedehnt hat oder das ihr Sattelbaum schief ist. |
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Es gibt einige sehr negative Resultate,
die durch Wiederaufpolstern hervorgerufen werden. Erstens, ist
es sehr schwer, mehr Füllmaterial hinzuzufügen ohne
Klumpen zu produzieren. Zweitens, jedesmal, wenn gefüllt
wird, wird das Kissen runder, was eine kleinere gewichtsverteilende
Fläche ergibt. Und drittens, wenn das Leder der Kissen
durch das Nachfüllen gedehnt wird, verliert es seine Unverwüstlichkeit.
Es ist fast unmöglich, dann seine ursprüngliche Form
wieder herzustellen.
Wenn man an einer Stelle mehr Füllmaterial
hinzufügt, weil dort eine Vertiefung ist, wird dort das
Leder mehr gedehnt als beim Rest und die Kompression beim Reiten
wird sich auf die Polsterung an dieser Stelle auswirken. Wieder
muß die Regel verschärft werden, daß eine gleichmäßige
Dicke der Polsterung an den Kissen erhalten bleibt, um Klumpen
und Schiefe zu vermeiden, weil ein Kissen mehr zusammengedrückt
wird als das andere.
Ein Kissen sauber zu stopfen, ist ein
schwerer, andauernder Vorgang und man braucht Jahre, um zu erlernen,
wie man es richtig macht. Bei Qualitätssätteln wird
Schafwolle in die Kissen getan, eine Lage zur Zeit, wobei man
ein langes Spezialwerkzeug verwendet, bis eine gleichmäßige
Dicke der Füllung hierdurch erreicht worden ist. Bei einigen
Sätteln, selbst bei teureren, werden andere Materialien
wie Baumwollschnipsel oder etwas das man Wollflausch nennt,
benutzt, um die Kissen zu füllen. Diese Materialien sorgen
manchmal stärker für klumpige Kissen, wenn sie beim
Gebrauch zusammengedrückt werden.
Ein britischer Sattler erklärte kürzlich,
daß es nicht genug Leder an den Kissen der modernen englischen
Sättel gibt, das erlauben würde, zusätzliche Tiefe an die
Kissen zu bringen, damit sie einem bestimmten Pferd passen.
Wenn Ihr Pferd einen tiefen Rücken hat, können Sie
nicht - diesem entsprechend - die Mitte der Kissen tief füllen,
damit diese ihrem Pferd besser passen. Deshalb müssen in
der Regel neue Lederteile geschnitten werden und auf Paßform
gefüllt werden. Regelmäßiges Aufpolstern hilft
nur den Sattel auszubalancieren und muß dann regelmäßig
im Beisein des Pferdes gemacht werden.
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